Wohin soll die Reise gehen?

Seit über zwei Jahren wird in der Stadtvertretung über die zukünftige Stadtentwicklung diskutiert. Nur entschieden wurde bislang nichts. Die SPD-Fraktion hat im September 2016 im Hauptausschuss den Antrag gestellt, das Wachstum in Bargteheide zu steuern und zu begrenzen. Die Verwaltung hat damals die angeforderten Zahlen zu den Bauanträgen und den Schülern geliefert. Die Ausschussvorsitzende von den GRÜNEN sagte als, „… dass viele klein e Anträge im Raum stehen und es aus ihrer Sicht sinnvoll wäre, eine interfraktionelle Arbeitsgruppe zu installieren um den Prozess der Stadtentwicklung zu koordinieren.“ (Zitat Ende und Ende der weiteren Beratung unseres Antrages).

Deshalb stellen wir jetzt erneut einen Antrag. Die Wählerinnen und Wähler haben einen Anspruch darauf, vor der Kommunalwahl zu wissen, wohin die Reise gehen soll. Im Oktober 2017 hat der Kreis Stormarn die Kleinräumige Bevölkerungs- und Haushaltsprognose bis zum Jahr 2030 fortschreiben lassen. Es wurden die neuesten Daten zur Altersstruktur und zur Bevölkerungsentwicklung inklusive Flüchtlinge und Migration berücksichtigt. Die Prognose bezieht sich auf alle Städte und Ämter im Kreis Stormarn.

Vor 18 Monaten hatten wir uns bei der Bevölkerungsentwicklung an den Zahlen des Schulentwicklungsgutachten orientiert (+ 100 Wohneinheiten pro Jahr). Inzwischen wissen wir, dass diese Zahl zu hoch war und wir wollen das Wachstum in Bargteheide auf 60 bis 80 Wohneinheiten pro Jahr begrenzen. Ohne eine Begrenzung wird Bargteheide wieder zu stark wachsen.

Wir wünschen uns, dass auch die anderen Fraktionen vor der Wahl ihre Ziele bekanntgeben und sind gespannt auf die Diskussion im Hauptausschuss am 28. Februar. Die Stadtvertreter können natürlich nicht per Beschluss allein bestimmen. Es finden viele Entwicklungen in und um Bargteheide statt, die wir nicht steuern können. Deshalb wollen wir auch, dass der Bedarf aus der Bevölkerungsprognose im gesamten Kreis mit einbezogen wird. Genauso hat die Entwicklung in den Umlandgemeinden großen Einfluss auf unser zukünftiges Leben in Bargteheide.

Klar ist, ohne einen mehrheitlich beschlossenen Entwicklungspfad können alle weiteren Untersuchungen über die Folgen bei Kindergärten und Schulen, beim Verkehr, beim Angebot von bezahlbarem und altersgerechten Wohnraum nicht beginnen. Wir möchten die weitere Entwicklung von Bargteheide auch mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren und den begonnenen Stadtdialog fortsetzen.

Kein Gutachter kann uns die grundlegende Entscheidung über die Zukunft von Bargteheide abnehmen. Die Bürgerinnen und Bürger entscheiden am 8 Mai bei der Kommunalwahl über politische Mehrheiten und deshalb wünschen wir uns, dass auch die anderen Parteien eine klare Aussage zur Entwicklung von Bargteheide vor der Wahl abgeben.

Jürgen Weingärtner

Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Stadtvertretung Bargteheide