Wohnungen schaffen mit den Stadtwerken

Die Stadtvertretung hat vor den Sommerferien, durch das Bestreben der SPD, die Weichen gestellt. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat in seiner Sitzung die nächsten Schritte eingeleitet und damit die Möglichkeit geschaffen, endlich dauerhaft bezahlbaren Wohnraum durch die Stadtwerke Bargteheide zu schaffen.

Alle Städte in Deutschland stehen vor der gleichen Herausforderung. Deutschlandweit ist die Zahl der Sozialwohnungen von 4 Millionen auf 1,1 Millionen zurück gegangen. Dies liegt vor Allem daran, dass die soziale Bindung meist nach 20 Jahren ausläuft und in diesem Zeitraum viel zu wenig sozial geförderte Wohnungen neu gebaut wurden. Hinzu kommen steigende Bauland- und Baukosten, welche es immer schwieriger für Wohnungsunternehmen machen, den Kostenrahmen für die Förderbedingungen einzuhalten.

Die Verwaltung hat ermittelt, dass in 2030 ein Bedarf von ca. 380 öffentlich geförderten Wohnungen in unserer Stadt besteht. Da reichen die 60 geförderten Wohnungen am BornInk bei weitem nicht aus. Besonders, da in den kommenden 4 Jahren weitere 40 Wohnungen aus der Zweckbindung herauslaufen.

Das Konzept der Stadtvertretung und der Stadtwerke ist anders und viel dauerhafter angelegt und soll die weiter notwendigen Anstrengungen der Genossenschaften und Wohnungsbauunternehmen in Bargteheide ergänzen. Die Stadtwerke aktivieren das seit der Gründung bestehende Geschäftsfeld der Wohnungswirtschaft. Stadt oder Stadtwerke errichten auf vorhandenen oder neu erworbenen Grundstücken Mietwohnungen, die dauerhaft im eigenen Eigentum verbleiben und somit auch nach dem Ende der maximalen Förderdauer eine Zweckbindung nicht zwangsweise ausläuft.

Damit garantiert die Stadt bezahlbaren Wohnraum solange die Wohnungen existieren. Die Bauvorschriften garantieren, dass auch unter aktuellen Umweltgesichtspunkten nachhaltige Gebäude entstehen. Die Stadtwerke sorgen dafür, dass solide, zuverlässig und wirtschaftlich gebaut wird. Für wirtschaftliche Wohnbauprojekte der Stadtwerke wird es, wie bei anderen Wohnungsbauvorhaben, auch einen Mix aus verschiedenen Förderwegen geben müssen. Zum Beispiel: jeweils ein Drittel  1. und 2. Förderweg sowie frei finanzierte Wohnungen. Und die Stadtwerke sollen mit erfahrenen Unternehmen zusammenarbeiten, welche solche Wohnprojekte erfolgreich abgeschlossen haben.

Alle Mitglieder der Stadtvertretung haben deutlich gemacht, wie dringlich sie die Errichtung von bezahlbarem Wohnraum sehen. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat beschlossen bereits ab September die Schritte für den raschen Bau von neuen Wohnungen in einem konkreten Projekt anzustoßen. Parallel hierzu beschäftigt sich der Ausschuss für Planung und Verkehr mit den baulichen Voraussetzungen und der Haupt- und Sozialausschuss sorgt für die richtige Mischung an Wohnungsgrößen und unterschiedlichen Mietpreisen, je nach Einkommen der Familien und Einzelpersonen.

Für die Stadtwerke und die Stadt startet ein großes Projekt. Es ist das Ziel, Ende 2022 bereits bezahlbaren Wohnraum für Bargteheider:innen und neue Bürger:innen für die nächsten 80 Jahre zu bauen.

Jürgen Weingärtner

SPD-Stadtvertreter und stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke