Ehrenamt benötigt Wertschätzung – unsere Stadt benötigt dringend bezahlbaren Wohnraum!

Neben meinem beruflichen Hauptjob engagiere ich mich seit vielen Jahren gerne für Bargteheide und führe viele Gespräche mit Bürger:innen, Vereinen und Verbänden. Diese Gespräche sind mir sehr wichtig, treiben mich an und bringen im Nachgang oft auch konkrete Forderungen direkt von ehrenamtlich Engagierten in die politische Diskussion. Wir versuchen dann diese Themen in die Umsetzung zu bringen. Dies scheiterte in den vergangenen Jahren oft an fehlenden Ressourcen oder Prioritätensetzungen in der Verwaltung (wie etwa bei der Schaffung von Jugendtreffpunkten), in jüngster Zeit aber leider auch an den politischen Mehrheiten in unserer Stadt.

Gerade am Beispiel unserer Ehrenamtsinitiative waren wir über die Diskussionen im letzten Haupt- und Sozialausschuss doch sehr verwundert. Ziel unseres Maßnahmenpaketes zur Stärkung des Ehrenamtes ist es, die Sichtbarkeit und die Wertschätzung gegenüber dem Ehrenamt weiter zu stärken. Wir möchten die Suche nach dem passenden Engagement etwa durch eine Ehrenamtsbörse erleichtern. Für die Zukunft wünschen wir uns ein für alle offenes „Haus des Engagements“, um mehr Beratungs- und Gruppenräume zu ermöglichen. Wir möchten einen jährlichen Aktionstag, um allen Engagierten in unserer Stadt „Danke“ zu sagen. Denn aus den vielen guten und vertrauensvollen Gesprächen wissen wir, dass Ehrenamt geeignete Räume braucht und sich vernetzen möchte.

Unser Maßnahmenpaket wurde leider mehrheitlich abgelehnt – das ohne konkrete Gegenvorschläge seitens der CDU oder der Grünen. Gerade die abnehmende Bereitschaft, sich für den Seniorenbeirat oder für die Begleitung von Geflüchteten zeitlich einzubringen, zeigt doch, dass es hier Handlungsbedarf gibt. Einen Notfallfonds für unsere Vereine und Verbände zu verhindern, die aufgrund von Corona oder steigender Energiekosten in Not geraten, halten wir für absolut inakzeptabel. Wir bleiben dran.

Ein weiteres aktuelles Beispiel ist das Thema bezahlbarer Wohnraum. Dies ist ein Thema, das vielen Bürger:innen unter den Nägeln brennt und sich angesichts steigender Energie- und Lebensmittelpreisen weiter verschärfen wird. Die SPD Bargteheide hat sich stets bei Neubauvorhaben für einen Anteil an bezahlbaren Wohnungen stark gemacht. Oft genug fällt aber in den Beratungen auf, dass andere Parteien ihre vollmundigen Wahlversprechen nicht einhalten. Das jüngste Bauvorhaben am Südring zeigt eindeutig, Schwerpunkte liegen hier nicht im bezahlbaren Wohnraum, sondern auf anderen Themengebieten. Auf Initiative der SPD kümmern sich nun auch die Stadtwerke Bargteheide um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Ferner ist es gelungen, mit den Leitlinien für das nachhaltige Bauen zumindest ein Minimalkonsens zu vereinbaren, dass bei Neubauvorhaben ein Anteil von mindestens 33% öffentlich gefördertem Wohnungsbau angestrebt wird. Hier werden sich CDU und Grüne nun messen lassen müssen. Auch hier bleiben wir dran.

Mehmet Dalkılınç

Fraktionsvorsitzender der SPD Bargteheide

Foto: Timon Kronenberg