Jetzt die richtigen Weichen für mehr bezahlbaren Wohnraum stellen!
In diesen Wochen stehen wichtige Entscheidungen an: über den Bau einer weiteren Flüchtlingsunterkunft, über die Anzahl der Wohnungen, die Am Maisfeld neu gebaut werden sollen, und über den Architektenwettbewerb für ein Baukonzept An den Stücken.
Am Haferkamp wurden 2015 zwei Gebäude zur Unterbringung von Geflüchteten errichtet. Damals war wie heute nicht absehbar, wie viele Wohnungen gebraucht werden. So sind neben Geflüchteten auch Bargteheider:innen in diese Wohnungen eingezogen. Wegen des schrecklichen Krieges in der Ukraine ist wieder unklar, wie viele Menschen erneut aufzunehmen sind. Die Bürgermeisterin und die SPD wollen keine Menschen in Sporthallen unterbringen. Ohne die großartige Hilfeleistung aus der Bevölkerung wäre die aktuelle Situation nicht zu bewältigen. Als Kommunalpolitiker:innen haben wir extra eine weitere Stelle geschaffen, welche die Koordination und Betreuung verstärken wird.
Am Maisfeld können die Stadtwerke bis zu 76 neue Wohnungen bauen. Bislang haben alle Fraktionen dieses Projekt unterstützt. Nach einer europaweiten Ausschreibung sind die Stadtwerke kurz vor der Vergabeentscheidung. Die Beauftragung eines Wohnungsbauunternehmens soll kurzfristig erfolgen. Als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke bin ich froh, dass diese Vergabe unter den derzeitigen Bedingungen erfolgreich ist. Es werden über 70% der Wohnungen sozial gefördert. Die Mieten betragen nur die Hälfte der üblichen Neubaumieten. Am Streit der letzten beiden Wochen um die Anzahl von PKW-Stellplätzen hat sich die SPD nicht beteiligt, weil die Verwaltung nach Lösungen sucht, bis zu 16 fehlende Stellplätze auf benachbarten Grundstücken zu ermöglichen. Wir hoffen, dass dadurch die größere Variante mit mehr bezahlbarem Wohnraum einvernehmlich beschlossen wird.
Nach vielen Diskussionen um die Villa Wacker hat die SPD einen Antrag für einen Architektenwettbewerb im Juni 2022 eingebracht. Trotz Mehrheit gab es danach viel Streit um dieses städtische Grundstück: Baulicher Zustand der Villa Wacker und Sanierungsbedarf bei der Nutzung mit Veranstaltungsräumen, die laut geltendem Bebauungsplan gar nicht möglich wären; Abriss oder Erhalt der Villa sinnvoll? Ohne Ideen für das Grundstück können diese Fragen aber nicht seriös beantwortet werden. Deshalb finden wir es gut, dass die Bürgermeisterin diese wichtigen Fragen Schritt für Schritt klären will. Ein Architektenwettbewerb kann viele Ideen für eine zukünftige Nutzung des Grundstücks hervorbringen: Mit großem Baumbestand und Krähen; vielleicht mit einer denkmalgeschützten Villa Wacker und neuen Wohngebäuden; Wohngemeinschaften für Auszubildende und Studierende, die keine eigene Wohnung in Bargteheide bezahlen können. Auch bei dieser Entscheidung hoffen wir auf eine breite Mehrheit und ein Vorankommen für mehr bezahlbaren Wohnraum.
Jürgen Weingärtner
Stadtvertreter und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadt Bargteheide